Blick in die Unendlichkeit | Fresnellinse
Blick in die Unendlichkeit
Auf dem Jahrmarkt im Spiegelkabinett, im Modegeschäft bei den Umkleiden oder beim Badschrank Zuhause: Jeder hat sicherlich schon einmal das Phänomen beobachten können, in einen endlosscheinenden Spiegelgang zu blicken und sein eigenes Abbild in einer riesigen Anzahl Spiegelbilder wiederzuerkennen. Das passiert, wenn zwei ungefähr gleich große Spiegel sich parallel gegenüberstehen und somit unendlich den jeweils anderen Spiegel abbilden. Doch wie ist das zu erklären?
Es handelt sich hierbei um eine optische Täuschung. Der Spiegel wirft was eintreffende Licht genauso zurück, wie es einfällt. Das bezeichnet man als Reflexion. Stehen sich nun also zwei Spiegel gegenüber, reflektiert der eine Spiegel das Bild des anderen und umgekehrt. Zu sehen ist also ein Bild, das sich selbst enthält und einen unendlichen Vorgang darstellt. Der Fachbegriff dafür ist Rekursion und findet hauptsächlich Anwendung als Programmierkonzept in der Informatik. Dabei ruft sich eine Funktion, Methode oder Prozedur immer wieder selbst auf. Somit können bestimmte Algorithmen, zum Beispiel beim Sortieren oder Suchen, einfacher und übersichtlicher dargestellt werden. Das Phänomen ist also nicht von übernatürlicher Natur, sondern kann mathematisch (Rekursion) und physikalisch (Funktionsweise eines Spiegels) erklärt werden.