Zahlen und Fakten

Höhe des Jahrtausendturms

60 m

Höhe des Kuppelsaales

20 m

Höhe der Aussichtsplattform 

42 m

Treppenstufen bis zur Aussichtsplattform

272

ovale Grundfläche

70 x 50 m

gesamter Gebäudeinhalt / umbauter Raum

ca. 61.000 m³

Ausstellungsfläche auf 6 Ebenen

ca. 8.030 m² 

verbautes Holz

ca. 5.500 m³ 

Bespannung mit Folie

5000 m² 

Länge der Außenrampe

430 m 

Exponate und Darstellungen 

ca. 250 Stück 

Eröffnung zur BUGA 1999

23. April 1999 

 

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Wer hat's erfunden?

Was die Schweizer können, können wir schon längst

Der Jahrtausendturm im Magdeburger Elbauenpark birgt viele Überraschungen und Rekorde. Mit seinen 60 Metern Höhe ist er das weltweit größte Holzbauwerk seiner Art. Rund 70.000 Besucher lassen sich pro Saison in die Zauberwelt der Wissenschaften entführen. Im ersten, dem Bundesgartenschau-Jahr 1999, waren es sogar 1,5 Millionen.

Deutsch, Englisch, Russisch, Chinesisch, Französisch, Schwedisch.... Das Sprachengewirr gleicht dem des großen Turm-Urahns in Babylon. Nur, dass sich hier alle zu verstehen scheinen. Wissenschaft ist multilingual. Hier braucht es nicht vieler Erklärungen. Die rund 250 Exponate erklären sich überwiegend selbst. 150 kann der Besucher sogar selbst ausprobieren.

Ob Wasserrad-Treten, Schreiben in Spiegelschrift, Düfte erkunden oder im „magischen Raum“ die optischen Perspektiven auf den Kopf stellen: Anfassen ist hier ausdrücklich erwünscht. Das macht den Reiz der Ausstellung aus, die daher insbesondere von Schulklassen gern besucht wird. Und da man dafür bekanntlich nie zu alt ist, sind besonders in den Ferien oft Oma und Opa mit dabei.

Die verschiedensten Wissenschaften von der Geschichte über Mathematik, Chemie, Physik bis hin zur modernen Gerichtsmedizin sind im Turm präsent. In jeder der sechs Ebenen wird 6.000 Jahre Menschheitsgeschichte in je einer Zeitepoche, vom alten Ägypten bis zur Neuzeit, lebendig. Betreiber des Turms ist die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM). In der Otto-von-Guericke-Gesellschaft hat die Stadt einen wissenschaftlich kompetenten Betreuer der Ausstellung gefunden.

Dr. Jürgen Zimmermann, ehemaliger Leiter des Jahrtausendturms: „Über enge Kontakte der Otto-von-Guericke-Gesellschaft und der Turmleitung zur Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg konnten in den vergangenen Jahren schon mehrfach neue Forschungsexponate auf der Ausstellungsebene 5 im Jahrtausendturm realisiert werden. Die aktuellsten Ausstellungsstücke wurden in Zusammenhang mit der von der Otto-von-Guericke-Gesellschaft initiierten Tagung zur Weltraumforschung MARS seit Juli 2013 von Mitarbeitern der Universität eingebaut.“

Bei der Frage nach der Idee für das Megabauwerk drängt sich förmlich der abgedroschene Werbespruch auf: „Wer hat’s erfunden?“ Auch hier lautet die richtige Antwort: „Die Schweizer waren es!“ Anfang der 1990er Jahre wurde in Zürich das 700-jährige Bestehen der Eidgenossenschaft gefeiert. Dazu baute man dort einen so genannten Gallileo-Turm aus Holz, um darin wissenschaftliche Leistungen vorzustellen. Solche fanden eidgenössische Kundschafter auch in Magdeburg in den Entdeckungen Otto von Guerickes und bei der gleichnamigen Gesellschaft.

„Was die Schweizer können, können wir schon längst“, haben sich die BuGa-Organisatoren gesagt und so bekamen die Bundesgartenschau und die Stadt 1999 ihr Wahrzeichen – viel größer und schöner natürlich, als das Schweizer Original. Das wurde übrigens bald wieder abgebaut. Der Jahrtausendturm in Magdeburg steht dagegen immer noch.

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Wahrzeichen des Elbauenparks Magdeburg

Der schiefe Turm ist das Wahrzeichen der 25. Bundesgartenschau in Magdeburg und zugleich auch die Dominante im Elbauenpark. Mit seiner Form und Höhe von ca. 60 m stellt der Holzturm eine echte Novität dar. Die radial ausgerichteten Holzleimbinder haben eine Spannweite bis ca. 80 m, die vorgefertigt auf der Baustelle angeliefert und mit einer Passgenauigkeit im Millimeterbereich eingebaut wurden. Die 26 Bogenbinder der Kuppelhalle werden in 20 m Höhe durch einen 10 t schweren Druckring zusammengeführt. Die Aussteifung erfolgt über die Balkenlagen der Stockwerke und eine Riegelkonstruktion an der Außenhaut. Insgesamt wurden 1650 t Holz verbaut. Eine lichtdurchlässige Folie umhüllt die Konstruktion und schafft Transparenz im Innern. Die architektonisch-gestaltirische Form des unkonventionellen Turmes ist bestimmt durch den Ausstellungsinhalt. So bilden Formgestalt und Inhalt eine Einheit. Die 450 m lange Rampe, die spiralförmig um den Turm herum den Besucher zur Aussichtsplattform führt, schafft gleichzeitig Zugang zu „6000 Jahre Entwicklungsgeschichte der Menschheit“, von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit, die über 6 Ebenen im Turm auf ca. 8000 m² Ausstellungsfläche präsentiert werden. In der Kuppelhalle können bei Veranstaltungen bis zu 500 Personen Platz finden.

  • Idee und Realisierung: Dr. h. c. Georg Müller, CH-Zürich
  • Entwurf und Baugestaltung: Johannes Peter Staub, CH-Zürich
  • Historisches Konzept: Georg Kniebe, D-Stuttgart
  • Ausstellungsgestaltung: Heiner Ehrensperger, CH-Rifferswil | Brigitte Küchler, CH-San Nazzaro

(Quelle: Magdeburg – Architektur und Städtebau/ Landeshauptstadt Magdeburg, Stadtplanungsamt. – Halle an der Saale: Stekovics 2001, S 309)

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