Die Putzmühle – Getreidereinigung mit Wind und Technik

(English see below)  

(English see below)

In der Landwirtschaft war die Qualität des geernteten Getreides schon immer von zentraler Bedeutung. Damit das Korn weiterverarbeitet oder gelagert werden konnte, musste es von unerwünschten Bestandteilen wie Staub, Spreu, Unkrautsamen oder kleinen Steinchen befreit werden. Bevor moderne Maschinen diese Aufgabe übernahmen, kam eine mechanische und äußerst effektive Vorrichtung zum Einsatz: die Putzmühle, auch bekannt als Windfege.

Geschichte der Putzmühle

Die Putzmühle hat ihre Wurzeln in der frühen Agrargeschichte. Schon vor Jahrhunderten begannen Landwirte damit, das geerntete Getreide durch natürliche Windkraft zu reinigen – beispielsweise, indem sie das Korn aus einer Schaufel fallen ließen und der Wind die leichten Spreuteile davontrug. Dieses Prinzip der „Windsichtung“ wurde später mit mechanischer Technik verfeinert und in einem Gerät vereint: der Putzmühle.

Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich die Windfege zu einer unverzichtbaren landwirtschaftlichen Maschine. Sie war auf vielen Bauernhöfen und in Mühlenbetrieben im Einsatz. Die ersten Modelle wurden per Handkurbel angetrieben, später folgten Ausführungen mit Riemenantrieb durch Pferde, Dampfmaschinen oder Motoren. Die Putzmühle wurde zum festen Bestandteil der landwirtschaftlichen Verarbeitungskette – vor dem Dreschen oder als letzte Reinigung vor der Einlagerung des Korns.

Funktionsweise der Putzmühle

Die Putzmühle ist eine rein mechanische Vorrichtung zur Reinigung von Getreide. Sie nutzt einen durch einen Ventilator erzeugten Luftstrom, um Verunreinigungen vom schwereren Korn zu trennen.

Aufbau und Ablauf:

  • Das Getreide wird oben in die Mühle eingefüllt.
  • Ein rotierendes Gebläse oder Windrad erzeugt einen gerichteten Luftstrom.
  • Das Korn fällt durch den Luftkanal nach unten, während leichte Teile wie Spreu, Staub oder Hülsen durch den Luftstrom weggeblasen werden.
  • In vielen Modellen sind zusätzlich Siebvorrichtungen eingebaut, die größere Fremdkörper wie Steine oder Erdklumpen aussortieren.
  • Das gereinigte Getreide wird am unteren Ende der Mühle gesammelt und kann anschließend gelagert oder weiterverarbeitet werden.

Die Putzmühle arbeitet dabei sehr effizient: Sie trennt in einem einzigen Arbeitsschritt mehrere Arten von Verunreinigungen, ohne das Getreide zu beschädigen.

Bedeutung und Einsatz früher und heute

Im Zeitalter der industriellen Landwirtschaft sind Putzmühlen heute weitgehend durch hochautomatisierte Reinigungsanlagen ersetzt worden, die mehrere Tonnen Getreide pro Stunde verarbeiten können. Dennoch hat die klassische Windfege bis heute ihren Platz:

  • In historischen Mühlen und Freilichtmuseen wird sie regelmäßig demonstriert, um die Verarbeitungsschritte früherer Zeiten anschaulich zu machen.
  • Auch in der ökologischen Landwirtschaft oder bei kleineren Getreidebetrieben finden sich manchmal noch funktionstüchtige Putzmühlen im Einsatz – vor allem dort, wo handwerkliche Verarbeitung und Nachhaltigkeit geschätzt werden.

 

Die Putzmühle im Museum – Landwirtschaft zum Mitdenken

In unserem Museum kannst du eine historische Putzmühle aus nächster Nähe erleben. Sie zeigt eindrucksvoll, mit welch einfachen, aber cleveren Mitteln früher gearbeitet wurde. Die Besucher erfahren nicht nur, wie das Gerät funktioniert, sondern auch, warum sauberes Korn für die Ernährungssicherheit so wichtig war – und ist.

Besonders spannend: Bei Vorführungen wird das Prinzip der Luftreinigung direkt gezeigt – die Spreu fliegt durch die Luft, das gereinigte Korn bleibt zurück. Eine perfekte Verbindung von Physik, Handwerk und Landwirtschaft – ganz ohne Strom, aber mit viel Wirkung.

Einblick in eine vergangene Welt – mit erstaunlich moderner Idee.
Die Putzmühle erinnert daran, wie sehr unsere moderne Technik auf jahrhundertealtem Wissen aufbaut – und dass manchmal die einfachsten Lösungen die besten sind.

icon

Doctor, philosopher, mathematician, astronomer, alchemist and writer

Date of birth: 980 AD
Place of birth: Afšana, Persia (present-day Uzbekistan)
Date of death: 1037 AD
Place of death: Hamadan, Persia (modern-day Iran)
Occupation: Doctor, philosopher, mathematician, astronomer, alchemist and writer

 

Known For: Avicenna, also known as Ibn Sina, was an important Persian polymath of the Middle Ages. His best-known work is the medical compendium "Canon of Medicine" (al-Qānūn fī al-Ṭibb), which long served as a standard textbook in the European and Islamic world.

Life story: Avicenna was born into a family of scholars and showed great interest in science and learning at an early age. He began his studies at a young age and acquired extensive knowledge in various disciplines. His medical writings, especially the "Canon of Medicine", became key works of medieval medicine.

Contributions: Avicenna contributed not only to medicine, but also to philosophy, mathematics, astronomy and alchemy. His philosophical writings influenced Islamic philosophy and also had an impact on the development of European philosophy in the Middle Ages.

Death: Avicenna died in Hamadan, Persia at the age of 57.

Legacy: Avicenna's works had an enormous influence on the Islamic and European traditions of thought. His medical writings were used as a standard reference until the 17th century. Avicenna is considered one of the greatest thinkers of the Middle Ages and is often referred to as the "father of modern medicine."

You can find even more outstanding scientists here.

icon